Samstag, 24. Januar 2009

Unsere Bücher „Bestseller-Liste“ 2008

TR - Jörg ist aus meiner Sicht eine Leseratte. Oder, was meint Ihr? Bei im Durchschnitt mehr als zwei Wälzern pro Monat (mehrheitlich Sachbücher) kam er im letzten Jahr auf ziemlich genau 10.000 Seiten!!!

Von den zehn Büchern die ich im vergangenen Jahr gelesen habe, möchte ich Euch drei besonders empfehlen und ergänze damit Jörgs Top 7 (siehe vorangegangenen Post vom 20.01.09) zu unserer gemeinsamen Bücher Top 10:

Sarah MacDonald: „Wo bitte geht’s hier zur Erleuchtung?“

Als Vorbereitung für unsere Indienreise (siehe Post April 2008) haben wir neben weiteren Werken auch dieses Buch gelesen. Da es weit mehr ist, als ein informativer Reisebericht, sei es sogar denjenigen empfohlen, die noch nicht in Indien waren und auch nicht beabsichtigen, jemals dorthin zu gehen! Die Autorin, eine australische Journalistin, findet Indien grauenvoll, aber nachdem es ihren Partner beruflich dorthin verschlagen hat, folgt sie ihm widerwillig. Sie hasst das Land, doch nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung macht sie sich auf, die tiefere Spiritualität des Landes zu erkunden. Sie bereist die unterschiedliche Regionen auf der Suche nach einem tieferen Sinn im Leben. Sie erlebt Riten und Feste von Hindus, Sikhs, Muslimen und Parsen aber auch Juden und Christen, eine Schweigewoche in einem buddhistischen Kloster ebenso wie abgedrehte Guru-Jünger in einem modernen Ashram. Sarah MacDonald beschreibt ihre Erlebnisse dabei so eindrücklich, dass man das Gefühl hat, alles selber zu erleben. Mal lustig, mal spannend, mal traurig und immer extrem unterhaltsam!

Hayden Herrera: „Frida Kahlo. Ein leidenschaftliches Leben“

Die außergewöhnliche Biografie der mexikanischen Malerin geht unter die Haut. Die Lektüre ist absolut empfehlenswert, auch wenn man nichts mit Kunst am Hut hat. Ein tief beeindruckendes Leben, kurz aber intensiv. Die Lebens- (und Leidens-)geschichte der Frida Kahlo stahlt eine große Energie aus und trotz (oder gerade) wegen ihres schweren Schicksals, macht ihre Geschichte Mut und Hoffnung.


Ulrich Enzensberger: „Die Jahre der Kommune 1“

Für die Mehrheit von Euch, nämlich alle der „Generation Golf“, ist dieses Buch meine persönliche Empfehlung. Weniger, um wie bei den Büchern von Florian Illies, Kindheitserinnerungen wieder aufflackern zu lassen, als vielmehr den Hintergrund zu geben für die Zeit und Umstände unter denen wir geboren wurden. Ulrich Enzensberger beschreibt die Zeit der Studentenrevolten und stellt sachlich recherchiert die geschichtlichen Zusammenhänge her. Entgegen des Untertitels (Berlin 1967-1969) geht es um weit mehr als nur die 3 Jahre in Berlin. Enzensberger porträtiert die BRD in der Nachkriegs- und Vor-RAF-Zeit, und gibt einen Überblick über die weltpolitische Lage der damaligen Zeit. Als einer der Gründungsmitglieder der Kommune 1 berichtet Enzensberger aber zugleich autobiografisch von seinen persönlichen Erlebnissen. Dies macht das Lesen spannend und unterhaltsam. Dadurch unterscheidet sich das Buch von einem nüchternen Sachbuch. Wie haben die Leute damals gedacht? Was war los in Deutschland und der Welt? Wie und wieso entstanden die RAF und andere terroristische Gruppen? Und warum ist Deutschland heute so wie es ist? Vieles, oder nahezu alles, unser gesamtes heutiges Leben, beruht auf den Umwälzungen dieser Zeit. Für mich war die Lektüre so eine Art Aha-Erlebnis.

Aus meiner kleinen Auswahl, könnt ihr sogar mein allgemeines Faible erkennen: Sachbücher, am liebsten verpackt in vom Autor erlebte Geschehen oder Biografien.

Wenn Ihr auch ein oder mehrere Lieblingsbücher hat, die Ihr gerne anderen weiter empfehlt, nur zu: wir freuen uns auf Eure Kommentare!

1 Kommentar:

  1. das ist ja sehr informativ, Eure Buch-Rezensionen - zeigt aber doch wohl auch, dass Jörg anscheinend zu viel Zeit hat und sich in Bücher flüchtet.

    Liebe Grüße

    Christian

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