Donnerstag, 6. August 2009

Konzert-Sommer in Barcelona

Was für ein Konzert-Sommer! Im letzten Jahr hatten wir noch den Eindruck, dass weder Barcelona noch Spanien von internationalen Stars gerne besucht werde. Doch dieses Jahr haben wir die Qual der Wahl: U2, Pet Shop Boys, Die Band von Bob Marley „The Wailers“, Roger Hudgson von Supertramp, Khaled (“Aïsha”)…um nur ein paar zu nennen. Aus der Vielzahl der diesjährigen Open-Air-Konzerte haben wir uns drei rausgepickt. Manu Chao, Orishas und Madonna!

Teil 1: Manu Chao
Noch genau erinnere ich mich an das erste Mal, als ich 1998 diesen unverwechselbaren Sound des Platin-Albums Clandestino hörte. Damals dachte ich noch, Manu Chao sei Mexikaner, u.a. weil er „Welcome in Tijuana“ sang. Mittlerweile weiß ich, dass er zwar wegen seiner Unterstützung der mexikanischen Zapatisten in Mexiko sehr bekannt und beliebt ist, er selbst jedoch eine bunte Mischung von Kulturen ist und heute nicht nur in Paris, sondern auch in unserer schönen Stadt lebt. Kein Wunder, dass wir also hier -endlich- die Gelegenheit haben sollten, die Band live zu erleben.

Doch, als Quasi-Barcelonese kennt er nur allzu gut den Musikgeschmack der Katalanen und weiß, dass man die Meute insbesondere mit Ska aufheizen kann. Obwohl die Musik von Manu Chao nur manchmal in diese Kategorie passt, so wird bei dem Konzert jedes Stück in Ska-Richtung interpretiert. Das klappt. Und wie! Schon nach den ersten Takten tobt die Menge. Die katastrophale Tonqualität wird durch die Lautstärke übertönt. Wir hören nur extrem schnelle Beats und furchtbar lauten Krach, so dass Jörg noch 3 Tage später die Ohren pfeifen. Obwohl wir alle CDs ziemlich gut kennen, sind wir nur durch das Gegröle der Fans in der Lage, die Stücke zu identifizieren. Doch Manu Chao genügt dem Anspruch der Barcelonesen: Je lauter und je schneller desto besser. Die Stimmung ist phänomenal. Vielleicht sogar die beste Stimmung, die wir je auf einem Konzert erlebt haben. Ohne müde zu werden springt die Band 2 œ Stunden auf der Bühne herum und gibt Vollgas.



Dennoch: So richtig begeistern können wir uns nicht. Zu weit ist der Sound vom „echten Manu-Chao“, dessen unverwechselbare Mischung aus verschiedensten Stilen von Weltmusik uns so begeistert, entfernt. Auch seine sonst so große Vielfalt an Sprachen, die der Polyglott normalerweise in die Stücke mischt, ist diesmal nicht angesagt. Klar, bei Englisch, Französisch, oder gar Arabisch könnte das Publikum ja nicht mitgrölen! Fazit: Vielleicht würden wir nochmals zu einem Konzert von ihm gehen. Aber ganz sicher: nicht mehr in Catalunya.

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