Montag, 15. Januar 2007

Tauchen und Spanisch lernen


JK - Was macht man, wenn man sich dazu entschieden hat, in ein fremdes Land auszuwandern? Richtig, man macht einen Plan. Und was ist dabei besonders wichtig? Auch richtig, man überlegt sich, was man noch alles zu lernen und zu üben hat, um sich in der neuen Heimat zurecht zu finden und wohl zu fühlen.

Wir flogen wie geplant am 31.01.2006 mit Condor und folgendem Urlaubsplan im Gepäck nach Punta Cana:
  1. Je eine Woche Spanischkurs in Santo Domingo und in Sosúa
  2. Eine Woche Tauchkurs (den hat Tanja uns zu Weihnachten geschenkt) - parallel zum Spanischkurs - in Sosúa
  3. Vom 13. bis 16.01.2007 Strand und Sonne genießen, bevor der Plan "Barcelona" in die heisse Phase geht
  4. Rückflug am 16.01.2007

In München hatte ich einige Spanischkurse beim Instituto Cervantes besucht und dachte, damit schon ganz gut für die spanisch-sprechende Welt gerüstet zu sein. Punta Cana und der Rest der Dominikanischen Republik belehrten mich schnell eines besseren. Tanja musste - wie in den bisherigen Urlauben in spanischsprachigen Ländern auch schon - wieder an die Front.

Soweit so gut. Nach einer intensiven und anstrengenden Woche in der Hauptstadt Santo Domingo waren wir nicht böse, uns für die zweite Woche in eine eher ländliche Gegend nach Sosúa im Norden der Insel zu verabschieden. Es galt, den anstehenden Tauchkurs, die zugehörige Theorie und den Spanischkurs unter einen Hut zu bekommen. So hieß es morgens von 9:00 bis 13:30 Uhr Spanisch lernen, sich danach auf dem kurzen Weg zur Tauchschule noch schnell einen kleinen Imbiss zu gönnen um dann am Nachmittag Tauchen zu gehen und jeden Tag einige Kapitel der Theorie zu lernen. Nach einer Woche war der minder gute Spanischkurs zu Ende und wir dürfen uns jetzt OWD (Open Water Diver) nach PADI-Machart nennen.



Nun könnte man sich fragen, was man eine Woche ausser Tauchen und Spanisch lernen alles in Sosúa, einem eher abgelegenen Dorf alles unternehmen kann. Aufgrund der großen Anzahl von Touristen ist die nächtliche Infrastruktur allerdings bestens ausgebaut. Ein Restaurant nach dem anderen lockt mit unschlagbaren Angeboten, eine Bar schließt an die andere an. Doch wir hatten andere Sorgen.

So hatten wir uns z.B. noch um einen Transporter für den Umzug und einen Flug von München nach Barcelona zu kümmern. Eine Wohnung in Barcelona hatten wir bislang auch noch nicht. Aus diesem Grunde bestanden unsere Abende nach dem Spanisch- und Tauschkurs meist darin, in einem der Internetcafes zu sitzen, Wohnungen, Transporter oder Flüge zu suchen und anschliessend erschlagen ins Bett zu fallen.

Es war wie verhext. Wir hatten zwischenzeitlich sogar zwei Wohnungen online angemietet, dem einen deutschen Vermittler eine Anzahlung überwiesen und einem anderen, ebenfalls deutschen Anbieter, unsere Kreditkartendaten übermittelt, doch die Absage des einen kam prompt, wegen eines Systemfehlers sei die reservierte Wohnung doch schon vergeben, beim anderen hiess es aufgrund eines Fehlers auf der Webseite würde die besagte Wohnung statt 1.000,- satte 4.000,-€ für vier Wochen kosten. "Soll ich Ihnen die Wohnung trotzdem reservieren?" war die Frage des Vermieters. "Dann lieber doch nicht, danke!". Die bereits per Kreditkarte bezahlten 1.000.- € wurden uns zum Glück problemlos rückerstattet. Schließlich konnten wir einen Flug und den Transporter buchen, eine Wohnung hatten wir jedoch zum Zeitpunkt des Rückfluges noch immer nicht gefunden.

Irgendwie beschlich mich das Gefühl, als ob der Urlaub keine so gute Idee gewesen ist. Viele Dinge blieben unerledigt und mussten jetzt mit Hochdruck angegangen werden. Vielleicht hätten wir uns ein wenig Stress ersparen können, hätten wir auf den Urlaub verzichtet. Sei's drum, es war klasse, wir haben unser Spanisch ein wenig verbessert und Tauchen können wir jetzt auch. Die Erholung war allerdings schnell aufgebraucht...

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