Donnerstag, 25. Januar 2007

Erstes Etappenziel

JK - Mit dem Transporter mache ich mich auf den Weg Richtung Innenstadt. Gemäß den Anweisungen meines GPS fuhr ich als erstes verkehrt herum in eine Einbahnstraße, welche auf eine Hauptverkehrsstraße mündete. Einige Huptiraden der Spanier später war ich dann schließlich auf dem rechten Weg Richtung Barcelona Centro.

Zu Beginn sind die Straßen noch breit und mehr oder weniger übersichtlich. Abgesehen von 5-spurigen Kreisverkehren und der ungewohnten Fahrweise der Spanier finde ich mich gut zurecht. Die Wohnung liegt irgendwo in dem Gassengewirr der Altstadt von Barcelona. Wiederholt möchte mich das GPS entgegengesetzt in Einbahnstraßen abbiegen lassen oder erkennt Abzweigungen, wo keine sind. Ich habe erhebliche Probleme, mich in dem Durcheinander aus Menschen, Rollern, Motorrädern und Autos zurechtzufinden. Irgendwann hatte das GPS gar keinen Empfang mehr. Ich war auf mich alleine gestellt, nur bewaffnet mit einem Ausdruck von Google-Maps.

Dagmar hatte ich zwischenzeitlich angerufen und sie versuchte mir nach bestem Wissen aus der verzwickten Situation zu helfen. "Via Laietana, das ist gut. Von hier geht es in die Straße ab, gegenüber der Kathedrale. Kannst Du die sehen?", fragte mich Dagmar. Ich seh garnix ausser Autos und Lichern, aber ich mußte schon nahe am Ziel sein, doch welche der vielen Seitenstraßen sollte ich nehmen? "Norden, Richtung Norden musst Du fahren, weg vom Wasser!". Ok, wo ist hier Norden, und vor allem, wo ist das Wasser? "Wo bist Du denn? Mach Dich mal kenntlich!". Es winkt wenige Meter vor mir am Straßenrand. Es war Dagmar. Jetzt weiß ich auch wo Norden ist.

Dagmar steigt zu mir ins Auto und nach einigen Metern auf der Hauptstraße geht es wieder ab in das Gassengewirr. Ich stelle den Transporter im absoluten Halteverbot direkt vor unserem neuen, vorübergehenden Heim ab.

“In welchem Stock wohnst Du denn?“ frage ich Dagmar als wir das winzige Treppenhaus betreten. „Im vierten, ist aber eigentlich ein fünfter Stock, wegen dem Entresuelo, dem Parterre.“ In dem schummrigen Licht versuche ich einen Aufzug auszumachen, doch da ist Dagmar schon eine Treppe weiter oben. „Das kann ja heiter werden“, denke ich mir. Kein Aufzug und das Treppenhaus ist ungefähr so breit, dass man mit einer Umzugskiste der Länge nach gerade mal so hochkommt. Um die Kurven wird es schon eng. Prost Mahlzeit, wenn wir da unsere ganzen Prio-1-Kisten hochtragen dürfen...




Oben angekommen betrete ich eine kleine, aber gemütliche 1,5-Zimmer-Wohnung. Die aufwendig gestrichenen Wände verleihen ihr ein einladendes und heimeliges Ambiente. Wir unterhalten uns eine Weile über Dies und Das, dass das Wetter in Barcelona so schlecht und vor allem kalt geworden sei, und, und, und... Schließlich mache ich mich um 20:30 Uhr auf den Weg Richtung München. Es ist zwischenzeitlich dunkel draussen Uhr und ich habe noch gute 1.400 km Autobahn vor mir. Das Wetter auf dem Weg nach München sei unverändert schlecht, so sagen sie mir alle...

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